Eigentlich sollte diese Woche mal ein Bericht über die Gegend hier und den geschichtlichen Hintergrund kommen. Aber es kam anders …

Montag:

Eigentlich nichts besonderes. Ersatzweise ist ein Filmabend geplant, weil der am Sonntag ausgefallen ist. Leia möchte lieber zu Brook, also schauen May und Luke „the sword in the stone“, Disney aus den 60ern. Manuela fährt zum Reiten, soweit so gut.

Leider bekomme ich dann um 18:20 einen Anruf von Manuela. Sie ist vom Pferd gefallen. Und zwar ordentlich. Jetzt geht die Organisierei los. Julia fährt mich und May zum Reithof und Leia passt auf Luke zu Hause auf. Gott sei Dank kann Leia mit der Situation gut umgehen und ist es gewohnt „einzuspringen“.

Das Pferd ist mit Manuela durchgegangen und sie ist dann „abgestiegen“. Eine unsanfte Landung auf der Seite folgte.  Auf dem Hof angekommen, sitzt Manuela glücklicherweise mit nicht allzu starken Schmerzen auf der Bank. Dann müssen wir zunächst entscheiden, ob die bereits angerufene Ambulanz tatsächlich kommen soll oder nicht. Das Bezirkskrankenhaus ist Palmerston, wir wollen aber lieber nach Wellington. Also sagen wir die Ambulanz wieder ab und fahren selber nach Wellington. Manuelas Gefühl ist, dass der Arm mindestens gebrochen ist, wenn nicht noch was anderes ist. Dabei sieht es so normal aus.

Also fahre ich mit Manuela nach Wellington (1,25h Fahrt) und May bleibt bei den Freunden auf dem Hof. Julia nimmt sich unser beiden anderen Kinder an. So haben wir die immerhin schnell versorgt. Um die Kinder machen wir uns keine Sorgen, die kommen zurecht.

Die Fahrt ist ereignislos und in der Notaufnahme (Emergency Room, hehehe) geht auch alles schnell. Das Röntgenbild sieht dagegen übel aus. Ihr seht es selbst. Ich dachte das Schlüsselbein wäre auch gebrochen, aber da ist alles heil geblieben. Insgesamt wohl noch viel Glück gehabt, eine Landung auf dem Rücken hätte mehr Schaden angerichtet. Dank Helm ist auch der Kopf heile geblieben. (Also denkt dran, immer Helm tragen, auch beim Fahrradfahren)

Gegen 23:30 kann dann Manuela auch endlich ihr Krankenbett beziehen und wird stationär aufgenommen.

Ich fahre dann nach Hause um für Manuela noch Sachen zu organisieren, damit sie ihre nötigsten Dinge dort hat. Um 2:00 habe ich dann fast alles erledigt, nur um dann festzustellen, dass sich in Mays Zimmer eine Maus eingenistet hat. Die versuche ich dann noch zu fangen, was aber misslingt. Gegen 03:00 Uhr entscheide ich dann ins Bett zu gehen, Maus hin, Maus her.

Dienstag:

Um 05:00 ist die Nacht zu Ende. Ich frühstücke und packe die Sachen für Manuela ins Auto. Dann noch schnell bei Julia vorbei um kurz abzusprechen, wer die Kinder nach der Schule nimmt und dann wieder nach Wellington. Leia hat gestern Abend selbstständig entschieden, dass sie und Luke bei Julia schlafen und hat sich auch um die Schulbrote gekümmert, weil das Frühstück bei Julia unseren Kindern nicht schmeckt.

Auf dem Weg nach Welly ist natürlich Stau. Was auch sonst. Bei Manuela hat sich aber noch nichts getan, da die „Ersatzteile“ für die Operation nicht vorrätig sind. Es gibt zwei Operationstechniken, Platten anschrauben oder Stifte setzen. Der Arzt in der Notaufnahme plädierte gestern Abend für eine lange Platte, mit der der doppelt gebrochene Arm gerichtet werden soll. Die Platte ist aber sehr lang und muss erst besorgt werden. Also darf Manuela heute einfach mal einen Tag krank geniessen. Der Arm sitzt in einem Gips, damit sie ihn möglichst wenig bewegt.

Wir spielen etwas und ich bleibe bis Mittag, bevor ich mich auf den Weg zurück mache.

In Paraparaumu kaufe ich unterwegs noch ein paar Mäusefallen, damit ich dem zuvor genannten Gast in unsere Haus den Hals umdrehe. Zu Hause schnell die Falle aufstellen und zurück zur Schule Kinder abholen.

Manuela hat auch ausreichend Unterhaltung und kommt sehr gut mit den Zimmernachbarn aus. Die Zeit verging im Nu.

Nachmittags treffen wir uns bei Julia und haben gemeinsam Dinner. May hingegen bleibt bei Anna. Sie hat ja Reitstunden …. Aber es geht diesmal alles gut und May darf eine weitere Nacht bleiben. Das erleichtert mir es enorm da ich in der letzten Nacht kaum geschlafen habe und so zu etwas Ruhe am Nachmittag komme.

Abends schläft Leia nochmal bei Julia. Luke bleibt bei mir und wir fallen beide müde um 20:15 ins Bett.

Mittwoch:

Luke bringe ich zum Bus und dann bekomme ich eine SMS von Manuela, dass sie heute operiert wird. Weitere Kontaktaufnahme nicht möglich, da sie offensichtlich direkt Richtung OP geschoben wurde. Also heisst es jetzt warten.

Um 12:00 werde ich dann etwas unruhig, aber um 12:30 meldet sich das Krankenhaus, dass alles gut verlaufen ist. Eine Sorge weniger.
Die Kinder hole ich dann von der Schule ab und wir fahren direkt nach Wellington. Zwischendurch gehen wir noch bei McDonalds essen, weil alle Hunger haben.

Dann können die Kinder endlich Mama wieder in den Arm nehmen. Die ist offensichtlich gut gelaunt und hat alles sehr gut überstanden.

 

Auf dem Rückweg nach Hause muss dann noch die Pizzeria herhalten und zu Hause fallen alle nur noch müde ins Bett. Wieder einmal.

Donnerstag:

Die Kinder schlafen bei mir. May durfte die Nacht bei mir im Bett verbringen. Um 07:30 bekomme ich dann von Manuela die Info, dass sie bereits heute entlassen wird. Das finde ich erstaunlich, immerhin hat meine liebe Frau einen sehr langen Nagel in ihrem Oberarm. Die Kinder freuen sich, da sie jetzt wissen das Mama nachmittags wieder zu Hause ist.
Manuela kann von Snow, der in Wellington arbeitet, abgeholt werden. Das erspart mir eine zusätzliche Fahrerei. Dann kommen die Kinder und Manuela nahezu gleichzeitig zu Hause an.
Jetzt müssen wir uns auf die neue Situation einstellen. Manuela soll ein Bett für sich alleine haben und wir verteilen uns ein bisschen neu. Manuela geht es den Umständen nach erstaunlich gut. Wir machen einen kleinen Spaziergang und dann muss Manuela halt schauen, wie sie am besten abends zur Ruhe kommt.

Freitag:

Ein freier Tag. Schule ist heute nicht. Das ist für uns ganz gut, weil wir den vormittag entspannt angehen lassen. Geschäfte haben an diesem Karfreitag auch geschlossen. Eigentlich wollten wir Ostersachen basteln, aber Luke wird von einem Schulfreund eingeladen und ich darf golfen gehen.

Nachdem wir Luke gemeinsam nach Kuku gebracht haben, gehe ich mit Ash und Tony zusammen golfen. Darauf habe ich mich schon lange gefreut. Ich habe auch nicht allzu oft daneben geschlagen. Mein weitester Schlag war mit einem 3-Holz 140m. Mein bestes Loch war Bahn 6, da war ich nur 2 unter Par. Macht schon Spass, aber das hebe ich mir für später auf, wenn ich nicht mehr segeln kann/will.

 

Danach treffen wir uns noch kurz mit Tony und seiner Frau. Tony habe ich bereits im Januar kennengelernt, aber da war Manuela gerade auf ihrer East-Cape-Tour. Deswegen nutzen wir jetzt die Gelegenheit uns alle gegenseitig kennenzulernen.

May hat derweil Oster-Eier-Becher gebastelt, die gibt es morgen zu sehen. May hat sich alle Materialien und Anleitungen selber zusammengesucht. Das Ergebnis ist richtig toll geworden.

Abends hieß es noch eine Runde Inline-Skaten. In Levin findet jeden Freitag in der Sporthalle ein Skate-Event statt. Die Kinder haben sich die ganze Woche darauf gefreut. Also machen wir das auch.

Samstag:

Direkt nach dem Aufstehen spielen wir erstmal eine Runde „Tiny Epic Defenders“ und mit SEHR viel Glück gewinnen wir sogar. Danach müssen so langweilige Sachen wie Einkaufen gehen erledigt werden. Wir fahren also nach Levin und Manuela lässt sich beim Friseur zusätzlich mal Haare waschen. Normalerweise macht sie das nicht, aber mit dem „Handicap“ ist das so halt viel bequemer. Danach gehen wir noch shoppen für Ostern, bevor wir uns auf den Weg zurück machen.
Dann holen wir den Bastelnachmittag von gestern nach und May und Luke basteln mit Papa eifrig. Leia schläft derweil noch.

 
Später am Nachmittag müssen leider auch noch deutsche Hausaufgaben erledigt werden, dafür gab es wenig Begeisterung. Mit Luke machen wir noch einen kleinen Spaziergang, der Junge braucht Bewegung und Manuela frische Luft. Mit einem einfachen Grillen lassen wir diesen Samstag ruhig ausklingen. Morgen ist Ostern. Meine Güte…