Samstag:

Der erste Ferientag. Das ist schon aussergewöhnlich. Und komisch. Nachdem alle lange ausgeschlafen haben, steht wieder „deutsche Schule“ auf dem Programm. Immerhin sollen unsere Kinder den Anschluss ja nicht verlieren. Danach laden wir Harrison und Noah zu einem Spielenachmittag ein. Eigentlich wollte Manuela duschen gehen, aber das Bad wird anderweitig besetzt, also spielt auch Manuela mit. Wir spielen eine Runde Hyperborea. Diesmal kann ich mich durchsetzen und auch mal gewinnen.

Am Nachmittag sind wir bei Julia und Snow eingeladen um den 18. Geburtstag seiner Tochter Amber zu feiern. May hat sehr viel Spass beim Dekorieren des Kuchens.

Also haben wir einen schönen Nachmittag und essen gemeinsam. Dann ab ins Bett, weil wir morgen einen Ausflugtag vor uns haben.

Sonntag:

Heute fällt die Kirche aus, weil wir uns auf einen Tag in Wellington freuen. Snow bringt früh morgens seinen Rollstuhl, weil er ihn in seinem Auto nicht mehr unterkriegt.
Leia bleibt zu Hause (Teenie Verhalten, keine Details). Wir machen bei traumhaften Wetter nochmal die Tour über die Berge nach Wellington über die PekaPeka Hillroad. Der Ausblick fasziniert jedes Mal wieder.

Dann schauen wir uns ein Rugby League Spiel von Harrison an. Ist im Grunde genommen genau dasselbe wie bei einem Fussballspiel in der Kreisklasse zuschauen, nur eben „körperbetonter“.

Danach gehen wir in Miramar (ein Stadtteil von Wellington) essen und besuchen das Kino, in dem Peter Jackson seine Filme premieren lässt. Er hat dieses Kino runderneuert und mit vielen Statuen und Details aus dem „Herrn der Ringe“ ausgestattet.

Danach geht es zu den Weta Workshops Filmstudios. Dort buchen wir eine Besichtigungstour und schauen hinter die Kulissen von „Thunderbirds“. Ein eindrucksvolles Erlebnis.

Damit ist der Tag aber noch nicht um, sondern wir fahren zum Te Papa Nationalmuseum. Eigentlich wollten wir die Ausstellung „Berge und Meer“ sehen, die war aber leider geschlossen. Der Umbau dauert auch bis 2019, daher haben nur Manuela und May die Gelegenheit gehabt, sich diese Ausstellung anzusehen.

Wir schauen uns alternativ „The Great War“ an. Dort geht es um den ersten Weltkrieg und die Schlacht um Gallipolli zwischen Neuseeland und der Türkei im 1. Weltkrieg. Die Ausstellung ist ziemlich bedrückend und hinterlässt speziell bei May und Luke einen bleibenden Eindruck.

Mit unserer Unterstützung versuchen wir den Kindern begreifbar zu machen, was Krieg bedeutet. Die Ausstellung ist wirklich sehr gut gemacht. Am Ende wird man aufgefordert, auf ein Blütenblatt seine Gedanken zu schreiben und unter eine große Skulptur eines Soldaten zu werfen. Luke hat darauf geschrieben:

„Ich möchte das so etwas nie wieder passiert“

Das hat mich sehr beeindruckt, wie er das verarbeitet und welchen Schluss er daraus gezogen hat. Angesichts der aktuellen Weltlage sollte vielleicht Politiker auch mal wieder eine solche Ausstellung besuchen. Die Mahnung an diese Zeiten kann man nicht deutlich immer wiederholen.

Das Te Papa bietet noch weitere Ausstellungsräume, die wir dann auch noch besuchen. Dann können sich die Kinder auch von den Eindrücken etwas erholen. Ein kleiner Spaziergang an der Waterfront rundet unseren Besuch in Wellington ab.

Auf dem Rückweg gehen wir in Paraparaumu noch bei Dominos essen. Kurz bevor wir den Parkplatz verlassen wollen, muss es natürlich passieren.

Uns fährt eine Lady in das geparkte Auto. Das ist ärgerlich. Soweit wir das im Dunkeln sehen können, ist es nur ein Blechschaden. Wir tauschen die Kontaktdaten aus und dann darf ich jetzt herausfinden, ob meine Versicherung / Ihre Versicherung tatsächlich etwas taugt…

Mit einem gemischten Gefühl kommen wir zu Hause an. Aber die positiven Eindrücke des wirklich tollen Tages überwiegen den Ärger über die Beule im Auto. It is just a car …