Wieder einmal ein Abreisetag. Leia ist leider nicht aus dem Bett zu kriegen. Aber um 10:00 Uhr schaffen wir es dann doch endlich ins Auto. Wir wollen die Strecke nach Nelson richtig ausnutzen. Ich habe gestern gut geplant, was wir so vorhaben. Die meiste Zeit werden wir dabei dem Fluss Buller folgen, daher auch der Titel des Blogeintrages.
Zuerst fahren wir jedoch an dem Coal Creek Walk unabsichtig vorbei. Den Point Elizabeth Walk erwischen wir nur durch Zufall, soviel zu meiner Planung… Den Walk gehen wir nicht komplett, weil uns das zu lange (3h) dauert und geniessen einfach die Aussicht auf die Kalkfelsen und auf die nördlich gelegene Steilküste.
Danach geht es auf den Highway zu den Pancake Rocks. Wir sind einfach total erfasst von der schönen Landschaft auf dem Weg dorthin.
Die Pancake Rocks sind touristisch natürlich total überlaufen. Es kommt einem vor wie eine deutsche Kolonie. Manuela geniesst es merklich wieder hier zu sein, auch wenn das letzte Mal 14 Jahre her ist.
Diese Rocks bestehen zumeist aus Kalkstein, d.h. aus Abermillioen abgestorbener Kleinstlebewesen, Sand und Salz. Wahrscheinlich durch eine tektonische Anhebung wurde dieser Küstenabschnitt über die Wasseroberfläche angehoben und seitdem formen Wind und Wetter diese Pfannekuchen (Pancakes). Unterschiedliche Härten im Gestein sorgen dafür, dass der weiche Kalkstein schneller ausgewaschen wird. Dadurch entstehen diese einmalige Felsformation.
Als Blowholes bezeichnet man das Zusammentreffen von horizontalen und vertikalen Höhlengängen. Bei Flut wird das eingepresste Wasser meterhoch nach oben gedrückt. Leider ist Niedrigwasser, daher gibt es keine Blowhole Aktivität.
Laut Reiseführer ist die Route zwischen Pancake Rocks und Charleston eine der eindrucksvollsten. Es gibt immer wieder Foto Aussichtspunkte und die lohnen sich alle. Eine Auswahl sei hier dargestellt.
An einem dieser Aussichtspunkte finden wir eine Anhalterin vor. Eigentlich sind wir ja vollbesetzt. Aber spontan entscheiden wir uns die junge Dame trotzdem mitzunehmen. Wir sind damit dann etwas überbesetzt, aber was solls. Es stellt sich heraus, dass Alicia aus Deutschland kommt. Sie hat nach dem Abi in Thüringen sich ein Jahr Auszeit in Neuseeland und Südamerika genommen. Wir fahren gemeinsam über Charleston zum Cape Foulwind.
Charleston ist eine alte Goldgräberstadt, hier gibt es auch die letzte aktive Goldmine in Neusseeland. Dabei ist in dieser Mine noch nie ein Goldnugget gefunden worden. Das Gold, welches hier gefördert wird, wird aus dem Gestein ausgewaschen. Es gibt also eigentlich mehr Goldstaub als Goldnuggets.
Das Cape Foulwind war eigentlich nicht eingeplant, aber da wir die Coal Creek Falls verpasst haben und eine Mitfahrerin haben machen wir das einfach.
Dort spazieren wir eine kleine Runde und die Kinder quatschen der armen Dame ein Kotelett ans Ohr.
Cape Foulwind hat seinen Namen übrigens von James Cook, der hier schlechte Windverhältnisse vorfand. Ursprünglich hiess es „Kap der Klippen“, so nannte es jedenfalls Abel Tasman, der viel früher als Cook hier war. Aber Cooks Name hat sich durchgesetzt.
Danach geht es weiter nach Westport. Dort „entladen“ wir unsere Alicia und gehen nochmal tanken. Es war sehr spassig mit Alicia. Alles Gute von hier aus nochmal an Dich.
Wir fahren jetzt den Highway No. 6 entlang des River Buller durch das ganze Tal. Dies ist wirklich die bisher beste Strecke und landschaftlich einfach atemberaubend.
Nach 1,5 Stunden erreichen wir die Swingbridge am Buller River. Dies ist die längste Hängebrücke Neuseelands. Leia traut sich zunächst nicht über die Brücke, aber gemeinsam sind wir stark.
Nach einem kleinen Rundgang und Kletterpartien am Fluss kommen wir zurück zum Ausgangspunkt.
Jetzt noch mit der Seilbahn über den Fluss, was für ein toller Abschluss.
Jetzt ist es leider bereits 17:00 Uhr und wir müssen noch ca. 124 km fahren. Das Tal ist einfach trotzdem toll. Weil ich mir in den Kopf gesetzt habe über St. Arnaud zu fahren, werden aus 124km wieder 180km, aber ich habs keinem gesagt … Langsam neigt sich die Sonne dem Horizont. Irgendwann fahren wir eine sehr kurvige und bergige Strecke nur im Fernlichtkegel. Um 19:00 Uhr erreichen wir dann endlich Nelson.
Dort gehen wir in einer cool aussehenden Bar Essen. Die Kinder sind echt super drauf und benehmen trotz totaler Müdigkeit. Belohnt werden sie mit einem hervorragenden Essen.
Danach geht es nur noch nach Hause, Schlafanzug anziehen und vor dem Kamin noch eine Geschichte lesen.
Damit endet ein wirklich langer Tag ganz friedlich. Nur ich sitze hier noch und schreibe einen Reisebericht.
Die Fotos waren heute eher eine Qual. Von ca. 400 Fotos musste ich heruntersortieren. Jetzt sind es noch ca. 35 die ich Euch heute präsentiert habe. Bis morgen.
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